Muslime: „Dem Kampf anschließen“

Muslime und Nicht-Muslime wehren sich gegen Rassismus und Unterdrückung.„Seit dem 11. September haben Fanatiker grünes Licht, um Gift und Galle gegen Muslime zu spucken“, meinte die junge Muslimin Salma Yaqoob aus Birmingham auf einer Veranstaltung zum Kopftuchverbot beim Europäischen Sozialforum in London.

Muslime in Europa werden seit den Anschlägen auf das World Trade Center von 11. September 2001 stark unterdrückt: „Plötzlich war ich nicht mehr Salma, sondern eine Art Terroristin, die in Verbindung mit den Anschlägen gebracht wurde. Ich hatte große Angst und fühlte mich das erst Mal als Fremde in diesem Land. Als ich eine Tages nach Hause ging, wurde ich auf der Straße bespuckt.“

In französischen Schulen dürfen muslimische Mädchen kein Kopftuch tragen. Andere religiöse Symbole sind hingegen erlaubt: Die Schüler dürfen zum Beispiel das christliche Kreuz tragen, solange es nicht „übermäßig groߓ ist.

Viele Muslime und muslimische Organisationen nahmen am Europäischen Sozialforum teil, um sich gegen den Rassismus der Regierungen zu wehren. Sie diskutierten dort gemeinsam mit Christen, Juden und Atheisten unter anderem über das Kopftuchverbot.

Das Interesse an der Kopftuchdebatte war überwältigend. Einige Leute blieben im Vorübergehen stehen, um sich die Debatte anzuhören. Viele Zuhörer hatten sich vorher überhaupt nicht mit der Frage des Kopftuchverbots beschäftigt, einige hatten sich schon darüber informiert, andere waren bereits gegen das Verbot aktiv geworden.
Die Mehrheit der Redner war gegen das Kopftuchverbot, doch es gab auch Befürworter. Eine Teilnehmerin meinte, das Kopftuch unterdrücke muslimische Frauen, weil sie von ihren Vätern oder Ehemännern dazu gezwungen würden, es zu tragen.

Salma glaubt nicht, dass das Kopftuchverbot den Frauen helfen würde, die es nicht freiwillig tragen. „Echte Emanzipation kann nur von den muslimischen Frauen selbst kommen“, entgegnete sie. Die Menschen im Publikum standen begeistert auf und klatschten.

Für Salma ist das Kopftuch genauso ein Teil ihres Glaubens wie ihre Teilnahme am ESF: „Ich will mich den Menschen anschließen, die gegen Krieg, Rassismus und die Macht der Konzerne sind und für globale Gerechtigkeit, Arbeiterrechte und eine nachhaltige Gesellschaft kämpfen“, schrieb sie in der britischen Zeitung Socialist Worker.

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