Überall in Deutschland mobilisieren Aktivisten gegen den Krieg. Linksruck sprach mit ihnen über Erfahrungen und Aktionen. In Frankfurt gründeten sich im Januar an mehreren Schulen Anti-Kriegs-Komitees, in denen Schüler diskutieren und Aktionen planen. "Bei unserem ersten Treffen waren wir über 25 Leute", erzählt Marieke Müller, 18, aus dem Goethe-Gymnasium. "Wir verständigten uns schnell darüber, dass wir möglichst viele Schüler in unsere Aktionen einbeziehen wollen und begannen gleich zwei Transparente zu malen. Am Abend beteiligten wir uns sofort an einer Demonstration zum US-Konsulat, zu der über 3.000 Frankfurter innerhalb kürzester Zeit mobilisiert werden konnten."Zwei Tage später hängten die Schüler an der Schulfassade ein Transparent auf: "Schüler gegen Krieg". Die Schulleitung ist einverstanden. "Schließlich hat Schule auch die Aufgabe zur Friedenserziehung" stimmt der Direktor zu.
Um mehr Mitschüler mit dem Protest zu erreichen, werden Flugblätter verteilt und Anti-Kriegs-Stände im Foyer gemacht. Kai Hofmann, 19: "Wir wollen mit so vielen Schülern wie möglich am 15. Februar nach Berlin fahren. An diesem Tag werden Millionen Menschen in den europäischen Hauptstädten und weltweit gegen den Krieg auf die Straße gehen. Nur durch Massenprotest von unten kann der Krieg gestoppt werden."
"Es gibt eine starke Anti-Kriegs-Stimmung. Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung lehnt den geplanten Krieg ab. Jetzt geht es darum, die Menschen zu überzeugen, dass wir mit einer starken und breiten Anti-Kriegs-Bewegung den Krieg tatsächlich stoppen können", meint Marieke.
Innerhalb einer Woche verkauften die Schüler über 30 Buskarten nach Berlin. Jeden Tag kommen neue Schüler dazu. Viele von ihnen haben sich bisher nicht einmal in Frankfurt an Demonstrationen beteiligt. Bei dem nächsten Treffen kamen über 50 Schüler. Da der Klassenraum zu klein ist, standen viele an den Wänden. "Wir haben zwei Beiträge des ARD-Magazins Monitor zu den Hintergründen gezeigt und dann diskutiert, wie der Krieg gestoppt werden kann," erzählt Kai.
"Nach dem 15. Februar muss es natürlich weitergehen," argumentiert Marieke. "Wir brauchen einen langen Atem, um den Krieg zu stoppen."
Jonas Rest, Frankfurt
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