Hartz IV ist der letzte Müll


Hier wird nicht getrocknet, sondern protestiert: Aktive der WASG wehren sich vor der Arbeitsagentur Coesfeld gemeinsam mit Erwerbslosen gegen Massenarbeitslosigkeit und die unsoziale Regierungspolitik

An einer 51 Meter langen Wäscheleine vor dem Eingang der Agentur für Arbeit in Coesfeld hingen die „letzten Hemden“ von rund 30 Mitgliedern der WASG aus Coesfeld und Borken mit der Aufschrift: „Bitte schön, Herr Schröder!“ Die 51 Meter sollten Mahnung sein für die 5,1 Millionen Menschen, die in Deutschland von Erwerbslosigkeit betroffen sind.

Ortsschilder der 28 Städte und Gemeinden in den Kreisen Borken und Coesfeld hatten die WASGler ebenfalls an die Leine gehängt – ergänzt um die jeweiligen Arbeitslosenzahlen. Darunter erläuterte ein Schild, dass in ganz Nordrhein-Westfalen 1,1 Millionen Menschen keinen Arbeitsplatz haben.

Rainer Sauer, Landtagskandidat und Kreisvorsitzender der WASG Borken-Coesfeld erklärte, dass die WASG nicht gegen Beschäftigte der Arbeitsagentur protestierte: „Sie haben unsere volle Solidarität.“

Wolfgang Rath, Landtagskandidat der WASG für den Wahlkreis Coesfeld II, machte die Regierungen in Bund und Land für die leeren Kassen verantwortlich. Die Unternehmen müssten seit 1980 120 Milliarden Euro weniger Steuern seien zahlen: „Dafür haben sie Arbeitsplätze versprochen, auf die wir noch immer warten.“

Einige Arbeitssuchende schlossen sich der Protestaktion an und machten ihrer Wut über Hartz IV Luft: „Diese Maßnahme ist der letzte Müll“, rief Nadine Berkele ins Megafon, die derzeit an einer Weiterbildungsmaßnahme teilnimmt. Das Problem sei, dass Arbeitsplätze fehlen: „In Coesfeld kriegst du gar nichts mehr.“

Rainer Sauer warb dafür, dass die Arbeitslosen und die Nicht-mehr-Wähler bei den Landtagswahlen am 22. Mai ihr Wahlrecht nutzen sollten: „Wer nicht wählt, wählt Rot-Grün und Schwarz-Gelb.“ Die WASG werde sich – „unabhängig von der Landtagswahl“ – mit der hohen Arbeitslosigkeit nicht abfinden. Er rief dazu auf, gemeinsam Widerstand gegen die Politik der Regierenden zu leisten: „Wir müssen den Sozialstaat verteidigen und Reichtum umverteilen.“

von Robert Brandt, Landtagskandidat der WASG für den Wahlkreis Borken II

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