Abschiebung ist Mord

Die WASG fordert ein Bleiberecht für afghanische Flüchtlinge. Die Hamburger Landesregierung will 5000 abschieben.


Weitere Informationen im Internet unter www.goftaman.com und www.wasg-hh.de

Zaman Masudi ist Mitglied im Geschäftsführenden Landesvorstand der WASG Hamburg. Sie weiß, dass Menschen ihre Heimat nur verlassen, wenn sie dazu gezwungen sind: „Ich bin selbst 1981 als politisch Verfolgte vor dem Regime der Islamischen Republik in Iran nach Deutschland geflohen.
In Afghanistan herrscht auch nach dem Einmarsch der US-Imperialisten keine Demokratie, sondern Krieg, Armut und Unterdrückung. Vor einem Monat wurde eine Frau gesteinigt – weil sie sich nach der Rückkehr ihres Mannes, der mehrere Jahre im Nachbarland Iran gelebt hatte, von ihm scheiden lassen wollte.
Wenn selbst der von der US-Regierung installierte Regierungschef Karsai die Hauptstadt Kabul nicht verlassen kann, ohne sein Leben zu gefährden, wie sollen die Menschen dorthin zurückgehen? Sie haben dort überhaupt keine Sicherheit, keine Rechte, geschweige denn Arbeits- und Ausbildungsplätze.
Der Innensenator Nagel will Hamburg, die Stadt in Deutschland mit den meisten Millionären, zum Vorreiter bei der Abschiebung von Flüchtlingen machen. Es ist unmenschlich und eine Schande für einen der reichsten Staaten der Erde, dass der Senat afghanische Familien auseinander reißt, und Menschen, die zum Teil seit Jahren auf der Flucht sind und in Hamburg Zuflucht gefunden haben, abschieben will.“

Baqi Samandar ist aktiv im Afghanistan-Komitee und Mitorganisator der Kampagne gegen die geplanten Abschiebungen.

Er berichtet: „Es ist unvorstellbar, was Nagel alles treibt, um die Abschiebungen durchzusetzen. Er schickt die Polizei in Nacht-und-Nebelaktionen in Flüchtlingslager, um sie in aller Stille zu räumen. Gestern sind ein paar Jungs aus einem Lager zu mir gekommen. Unter Tränen haben sie erzählt, dass sie um das Leben einiger ihrer Mitbewohner fürchten, die von einem Einsatzkommando der Hamburger Polizei festgenommen wurden. Sie hoffen, dass ihre Freunde noch nicht im Flugzeug nach Kabul sitzen und ihre Abschiebung noch verhindert werden kann.“

Die Wahlalternative ruft dazu auf, an den Demonstrationen teilzunehmen, und unterstützt sie nach Kräften: „Wir fordern ein Bleiberecht für die Flüchtlinge und beteiligen uns an der Koordinierung der Kampagne zum sofortigen Stopp der Abschiebungen“, erklärt Zaman. „Darüber hinaus überlegen wir, die Proteste mit Veranstaltungen zu unterstützen.“

Unter den Tausenden, die sich an den bisherigen Demonstrationen beteiligt haben, waren bisher nur wenige Deutsche. Doch Baqi ist überzeugt, dass es möglich ist, die Proteste auszuweiten: „Viele wissen nicht, was genau vor sich geht, oder was sie selbst tun können, um den Menschen zu helfen. Laut Umfragen sind aber 70 Prozent der Hamburgerinnen und Hamburger dagegen, dass Flüchtlinge nach Afghanistan abgeschoben werden.“

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