Schwere Zeiten für Araber

Seit dem 11. September 2001 werden auch in Deutschland Muslime schikaniert. Ferid erzählt Linksruck von seinen Problemen."Ich habe meinen Zivildienst im Wichern-Krankenhaus in Berlin absolviert. Es war nicht einfach, mit meinem Arbeitgeber eine Regelung zu finden, die mir das Freitagsgebet ermöglicht. Ich musste ein paar Mal mit der Oberschwester diskutieren, bis diese versprochen hat, meine Arbeitszeiten so zu planen, dass ich freitags möglichst keinen Dienst habe.
Das Leben als Muslim in Deutschland ist nicht einfach. Nach dem 11. September haben sich zum Beispiel viele muslimische Frauen nicht mehr auf die Straße getraut. Meine Frau trägt ein Kopftuch und hatte Angst davor, deswegen attackiert zu werden. Im Osten, wo die Nazis stark sind, war diese Angst besonders groß.
Meine Gemeinde hat das Problem, dass ihr unterstellt wird, Hamas zu unterstützen. Deswegen war auch schon die Polizei hier. Es wird behauptet, dass wir zur Unterstützung des Terrorismus aufrufen. Aber das stimmt nicht.
In den Medien wird der Islam mit Terrorismus gleich gestellt. Ich erkläre Nicht-Muslimen immer wieder, dass der Islam eine Religion ist, die mit Terrorismus nichts zu tun hat. Ich versuche, den Deutschen klarzumachen, dass sie keine Angst vor mir zu haben brauchen, weil ich ein Muslim bin.
Ich habe keine Probleme, mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen. Ich gehe auf andere Menschen zu, um Vorurteile zu beseitigen. Ich schotte mich nicht von der deutschen Gesellschaft ab, sondern ich versuche, der Gesellschaft etwas zu geben. Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und mit verschiedenen Religionen können viel voneinander lernen. Wir müssen uns gegenseitig achten und lernen, miteinander zu leben. Anders ist Frieden gar nicht möglich.
Heute bin ich selbstbewusst und lasse mich von Menschen mit Vorurteilen nicht irritieren. Das war während des Krieges gegen den Irak 1991 noch anders. Damals hatte ich Angst, zu sagen, dass ich Iraker bin."

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