Mit den Kollegen kämpfen

Linksruck hat mit Aktiven von Die Linke.PDS und WASG über ihre Unterstützung der Rentenproteste gesprochen.

Mitte Januar haben die Proteste der Gewerkschaft IG Metall gegen die Rente mit 67 begonnen. Die Linke unterstützt als einzige der im Bundestag vertretenen Parteien die Proteste gegen diese unverhüllte Kürzung der Altersbezüge. Auftakt ist eine Demonstration von 6000 Metallarbeitern in Saarlouis (Saarland) gewesen. Wolfgang Schumacher hat nicht nur als Betriebsrat beim Fahrzeugzulieferer Lear Corporation teilgenommen, sondern auch als Mitglied der WASG im nahegelegenen Dillingen. „Mit unseren Flugblättern gegen die Rente mit 67 sind wir bei den Kollegen gut angekommen“ berichtet er Linksruck. „Das war durchaus nicht einfach, denn in der Gewerkschaft dominiert die SPD. Und der SPD-Linke Ottmar Schreiner hat in Saarlouis seinen Wahlkreis. Weil er den Kurs der SPD-Führung oft kritisiert, ist er beliebt. Doch unsere politische Arbeit hat Erfolg.“ Denn viele Kolleginnen und Kollegen wissen, dass Ottmar Schreiner alleine in der SPD nichts ändern kann.

„Unsere WASG-Gruppe ist unter anderem von Gewerkschaftern gegründet worden. Für uns ist es wichtig, dass wir die Kolleginnen und Kollegen unterstützen und immer präsent sind. Das zahlt sich aus“, erklärt Wolfgang. „Mittendrin!“ in der Demonstration und „nicht zu übersehen“ war deshalb auch das Transparent der WASG berichtet Josef Nalbach auf der Homepage der WASG Saarlouis. Auch Volker Schneider, der rentenpolitische Sprecher der Linkspartei-Bundestagsfraktion hat am Protest teilgenommen.

In Nordrhein-Westfalen haben am Auftakt der Proteste 8000 Metaller aus 34 Betrieben teilgenommen, seitdem sind es viele tausende mehr geworden. „Am 25. Januar waren in Dortmund vor allem die Arbeiter von Hoesch-Spundwand auf der Straße“, sagt Helmut Manz, Mitglied im Landesvorstand Die Linke.PDS gegenüber Linksruck. „Die Linke.PDS und WASG haben die Kollegen unterstützt. Sie lehnen nicht nur die Rente mit 67 ab, sondern insgesamt die Sozialabbau-Politik der Bundesregierung. Entsprechend kämpferisch war die Stimmung. Wir haben für den Protest ein Flugblatt geschrieben, in dem wir auch unsere Alternativen zur Rente mit 67 dargestellt haben. Außerdem haben wir uns Plastikwesten angezogen, auf denen unsere Forderung nach einem Mindestlohn von 8 Euro steht. Beides ist gut angekommen.“

Helmut berichtet, dass die Aktiven von Die Linke.PDS und WASG unter Arbeitern schon bekannter sind und es Verbindungen in Betriebe gibt. Hingegen lasse sich die SPD „schon länger nicht mehr bei Gewerkschaftsaktionen blicken“, sagt er.

In Berlin hatten die Rentenproteste bis Redaktionsschluss dieser Linksruck-Ausgabe noch nicht begonnen. Das hat Aktive von Die Linke.PDS und WASG nicht gehindert, vorab eine Unterschriftensammlung gegen die Rente mit 57 zu starten. Ruben Lehnert von der WASG Berlin-Neukölln berichtet, dass die Reaktionen der Berlinerinnen und Berliner „durchweg positiv“ waren. Bei einer Kundgebung zur Ehrung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht waren Mitte Januar zehntausende Menschen auf der Straße. „Innerhalb von vier Stunden sammelten wir mehr als 500 Unterschriften. Teilweise war der Andrang bei uns so stark, dass nicht alle Interessierten zeitgleich unterschreiben konnten.“

Uta Spöri aus Freiburg (Baden-Württemberg) sagt gegenüber Linksruck, dass die Unzufriedenheit der Kolleginnen und Kollegen „weit über die Rente mit 67“ hinaus geht. So stoßen die Pläne der Regierung zur Gesundheitsreform ebenso auf Ablehnung wie der allgemeine Kürzungskurs von Schwarz-Rot. Uta ist Mitglied von Die Linke.WASG in Freiburg und Personalrätin der örtlichen Uniklinik. Dort hat sich Die Linke.WASG an einem Protest des Klinikpersonals gegen die Gesundheitsreform beteiligt.

„Wir haben zum Beispiel das Faltblatt der Bundestagsfraktion Die Linke gegen die Rente mit 67 verteilt“, berichtet sie. „Außerdem haben wir für den 7. Februar eine Veranstaltung zu den Rentenplänen organisiert, auf der Ulrich Maurer von der Bundestagsfraktion redet. Dazu haben wir die Kolleginnen und Kollegen eingeladen. Unser Informationsmaterial kommt prima an.“
Uta meint, dass es wichtig ist, „eine soziale Alternative zur Kürzungspolitik der Bundesregierung anzubieten und an der Seite der Kolleginnen und Kollegen vor Ort zu stehen.“ Außerdem „schauen die Kolleginnen und Kollegen auch genau darauf, was Die Linke im Bundestag macht. Deren Initiativen im Bundestag machen Mut, selber aktiv zu werden.“

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