Klimakatastrophe droht

Der Bericht der Klimakommission der UN hat weltweit Entsetzen hervorgerufen. Selbst im optimistischsten Szenario drohen aufgrund des Wetteränderungen Millionen Menschen zu Klimaflüchtlingen zu werden. Rosa Luxemburgs Aussage, dass die Menscheit aufgrund der Zerstörungskraft des Kapitalismus vor den Alternativen Sozialismus oder Barbarei steht, ist angesichts der fest in der kapitalistischen Wirtschaftsstruktur verankerter Energiegewinnung aus fossilen Brennträgern hochaktuell.

Allen Versprechen der Regierungen zum Trotz, den Klimaschutz ernst zu nehmen, sind sie Teil des Problems nicht der Lösung. Der CO2-Ausstoß der G8-Staaten ist von 1990 bis 2005 um 6 Prozent gestiegen. Beispiel Bundesregierung: Angela Merkel versprach der deutschen Automobilindustrie beim Europatag der deutschen Wirtschaft letzten Dienstag „mit aller Härte“ gegen eine angedachte Regelung der EU-Kommission vorzugehen, bei der Hersteller von Neuwagen mit einem Kohlendioxidaustoß von 140 Gramm pro Kilometer mit Strafen belegt werden sollen. Das würde die deutschen Hersteller von Luxus-Spritfressern ins Mark treffen, deshalb stellt sich Merkel vor die Industrie.

Dazu wollen Teile der Regierung gemeinsam mit der Atomlobby die Angst vor dem Klimawandel nutzen, um eine Renaissance der Atomenergie einzuleiten. Das dient den Profiten der Atomlobby, nicht aber dem Klimaschutz: Abbau, Verarbeitung und Anreicherung von Uran ist ein äußerst energieintensiver Prozess. Im Gegensatz zu regenerativen Energien wie Sonnen- oder Windkraft ist Uran auch endlich, in 36 Jahren werden die bekannten Vorkommen erschöpft sein. Dazu kommen die enormen Risiken durch die Kernenergie.

Nötig ist eine Energiewende hin zu regenerativen Energien. Doch die großen Energie- und Automobilkonzerne sind eine der, wenn nicht die machtvollste Sektion des weltweiten Kapitals. Ohne ihre Macht zu brechen, wird keine Klimawende hin zu alternativen Energien möglich sein. Deshalb ist die Frage nach dem Abwenden der Klimakatastrophe eigentlich die Frage nach einer fundamental anderen Welt, in der die Menschen die Wirtschaft nicht nach Profitinteressen kontrollieren, sondern nach menschlichen Bedürfnissen – zum Beispiel nach einer lebenswerten Umwelt.

Die Broschüre „Wie die Konzerne unsere Umwelt zerstören“ von Paul McGarr (erhältlich bei der edition aurora argumentiert dies sehr anschaulich. Auch eine Veranstaltung zur Klimakatastrophe im Rahmen der G8-Mobilisierung sollte in den nächsten Monaten auf keinem Veranstaltungsplan der Linken fehlen.

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