Vorwort

Eine antikapitalistische Bewegung entsteht. Ihr Ziel ist es, zu verhindern, dass weiterhin das Leben von Millionen Menschen zerstört wird.

Am eindrucksvollsten hat sich diese Bewegung im November 1999 in Seattle gezeigt. Seitdem reißt die Kette der Proteste nicht mehr ab.

Die Aktionen haben die Politik von WTO, IWF und Weltbank ans Tageslicht gezerrt.

Jährlich sterben 19.000 Kinder in der Dritten Welt, weil Geld, das für ihre Gesundheitsversorgung ausgegeben werden könnte, stattdessen für Schuldenrückzahlungen verwendet wird. Der IWF und die Weltbank überwachen Strukturanpassungsmaßnahmen, die das Schicksal dieser Kinder der Armut überlassen.

Auch die WTO zerstört das Leben von Millionen. An HIV erkrankten Menschen die Versorgung mit billigen Medikamenten zu ermöglichen, nennt sie eine Verletzung „geistigen Eigentums“ der Pharmakonzerne.

Diese undemokratischen Körperschaften, die im Interesse multinationaler Konzerne handeln, sind die Zielscheibe des Protests.

Die neoliberale Globalisierung, die sie durchsetzen, macht vor den sogenannten Industrieländern nicht Halt. Was in der Dritten Welt als Strukturanpassungsprogramm gehaßt und von den Menschen bekämpft wird, heißt bei uns neoliberale Politik.

Wenn der IWF in Afrika durchsetzt, dass die Kliniken eines Landes nur noch gegen Barzahlung behandeln und arme Menschen einfach zum Sterben nach Hause schicken, werden in Europa Krankenhausbetten abgebaut und das Gesundheitswesen privatisiert.

Wenn an der mexikanischen Grenze Macquiladores hochgezogen werden, in denen Frauen unter schrecklichen Bedingungen für den Multi Nike schuften müssen, werden in Deutschland die Tarifverträge ausgehebelt.

Die antikapitalistische Bewegung ist eine weltweite Bewegung gegen die neoliberale Weltordnung, die uns allen von den Multis aufgezwungen wird.

Diese Broschüre will zeigen, warum wir diese Bewegung aufbauen müssen. Sie will herausarbeiten, welche Kräfte hinter der neoliberalen Globalisierung stehen. Und sie versucht eine Strategie aufzuzeigen, die es uns ermöglicht, das kapitalistische System herauszufordern, das im wörtlichen Sinne das Leben von Millionen Menschen auf dem Altar des Profits opfert.

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