Marx is muss. Für die neue Linke


Samstag/Sonntag, 10./11. Dezember 2005
in Berlin und Frankfurt

Sonntag, 18. Dezember 2005
in Freiburg


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  • Mit dem Einzug der Linkspartei in den Bundestag ist die Linke wieder auferstanden – und mit ihr die Ideen von Karl Marx. Im August war sein Bild auf der Frontseite des Spiegel zusehen. Der Grund: Eine Mehrheit der Deutschen bezeichnete seine Kritik am Kapitalismus in einer Umfrage als „eher richtig“.
    Der neue Antikapitalismus entspringt den Erfahrungen, die Millionen von Menschen tagtäglich mit diesem System machen. In Deutschland, einem der reichsten Länder der Welt, sind etwa 5 Millionen Menschen ohne Arbeit und jede Woche werden neue Massenentlassungen angekündigt. Im weltweiten Unterbietungswettlauf der Standorte wird die Arbeitsbedingungen und im zunehmenden Ausmaß auch das gesamte gesellschaftliche Leben den Interessen der Konzerne angepasst.
    Dieselbe Dynamik führt weltweit zu erschütternden Katastrophen. Die mit großem Mediengetrommel aufgezogene Initiative der G8 zur Entschuldung der ärmsten Staaten endete als Farce. Die Klimakatastrophe wird durch die internationalen Abkommen nicht gebremst und führt jetzt schon zu Desastern wir den Hurrikans in den USA. Im Irak zeigen sich jeden Tag aufs Neue die Folgen eines Krieges um Öl, der mit Lügen geführt wurde, und einer Besatzung, die nur mit Gewalt aufrechterhalten werden kann.

    Doch weltweit regt sich Widerstand gegen die neoliberale Offensive. In Südamerika und Europa kam es zu Aufständen und Massenbewegungen gegen eine Politik, die die Armen ärmer und die Reichen reicher macht. Die EU-Verfassung, Symbol der neoliberalen Umgestaltung Europas, wurde von einer klaren Mehrheit der Franzosen abgelehnt. In ganz Europa haben sich neue Linksparteien gebildet, die sich kategorisch gegen die „Sachzwänge“ der kapitalistischen Logik auflehnen.

    Der neue Aufbruch der Linken muss mit einer Klärung der Ziele und Strategien verbunden sein. Verschiedene Wege werden dafür vorgeschlagen, nicht alle führen zum Erfolg. Wir wollen diskutieren, wie aus dem neuen linken Aufbruch eine Perspektive auf echte Veränderung entstehen kann; welchen Weg wir einschlagen müssen, um das System von Grund auf zu verändern.
    Karl Marx hat vor rund 150 Jahren analysiert, warum die zunehmenden Möglichkeiten in einer immer reicheren Welt, nicht zu einer besseren Zukunft, sondern zu Zerstörung und Unterdrückung führen. Und er hat eine revolutionäre Alternative aufgezeigt, die auf der Selbstaktivität der ungeheuren Mehrheit der Menschen basiert. Seine Ideen können – wenn sie richtig interpretiert werden – Antworten auf die Fragen bieten, die sich heute für die Linke stellen.

    Von vielen Kapitalismuskritikern wird vorgeschlagen, die zerstörerischen Auswirkungen des Wirtschaftssystems durch politische Regulation abzudämpfen. Wir wollen diskutieren, ob diese Strategie erfolgreich sein kann.
    Marx bezeichnete die Arbeiterklasse als die Totengräber des Kapitalismus. Gilt das auch noch für antikapitalistische Perspektiven im 21. Jahrhundert?
    In Lateinamerika wurden zahlreiche Regierungen in den letzten Jahren durch Massenbewegungen gestürzt – doch was rückt an ihre Stelle? Zeigt die Politik von Hugo Chavez in Venezuela den Weg in eine bessere Zukunft?
    Auf diese und andere Fragen wollen wir auf dem Seminar antworten finden. Komm vorbei, bring deine Kollegen, Freunde und Bekannten mit, diskutiere mit.

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