Bundeswehr raus aus Afghanistan

Der Bundestag wird in seiner alten Zusammensetzung beschließen. das Mandat der Bundeswehr für die Beteiligung an der „Schutztruppe“ ISAF in Afghanistan zu verlängern und die deutschen Truppen in Afghanistan aufzustocken. Linkspartei und WASG fordern hingegen, alle deutschen Soldaten sofort abzuziehen. Denn die ISAF unterdrückt die Afghanen, statt sie zu schützen.

Während die Truppen ihre eigene Strom-, Wasser- und Gasversorgung haben, müssen die Menschen täglich mit wenigen Stunden Strom auskommen. Laut eines UN-Berichts haben 39 Prozent der Menschen in den Städten und 69 Prozent auf dem Land keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Jedes achte Kind stirbt an verseuchtem Wasser.

Die Kriegsfürsten, auch „Warlords“ genannt, rüsten unter Duldung der ISAF ihre privaten Armeen wieder auf. Diese haben schon vor der Diktatur der Taliban tausende Menschen beraubt, vergewaltigt und ermordet. Einige Kriegsfürsten werden von der Regierung bezahlt, weil sie zu den „Sicherheitskräften“ gehören.

In Wirklichkeit beschlagnahmen sie illegal verlassene Grundstücke, um dort eigene Geschäfte und Wohnhäuser zu bauen. Die Kriegsfürsten kontrollieren Preise, Mieten und den Opiumhandel.

Eine Wohnung kostet in der Hauptstadt Kabul durchschnittlich 160 Euro Miete im Monat. Ebensoviel kosten Essen und andere lebensnotwendige Ausgaben. Ein Arbeiter verdient aber durchschnittlich nur 30 Euro monatlich.

Viele Familien sind so hoch verschuldet, dass sie nur überleben können, wenn sie ihr Hab und Gut und oft ihre Kinder an die Kriegsfürsten verkaufen. Die meisten müssen außerdem als Opiumbauern oder -händler arbeiten, um nicht zu verhungern.

Neben den Kriegsfürsten bedrohen die schwer bewaffneten internationalen Eliteeinheiten, die unter Führung der US-Armee angebliche Aufständische und Opiumbauern bekämpfen, die Menschen, Allein dieses Jahr sind in diesem Krieg über 600 Menschen getötet worden, darunter viele Bauern, Frauen und Kinder und rund 50 US-Soldaten.

Weil die ISAF eng mit den Elitetruppen zusammenarbeitet, wehren sich immer mehr Menschen nicht nur gegen die US-, sondern auch gegen die deutschen Soldaten. Wiederholt haben internationale Beobachter und Soldaten berichtet, dass Anschläge auf sie verübt werden.

Beim deutschen Stützpunkt in Kunduz haben die Truppen Flugblätter gefunden, die zum Abzug der Besatzer aufrufen. Immer wieder bewerfen Kinder die Soldaten mit Steinen.

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