Hamburg: Alle gemeinsam gegen Schill

Eine Demonstration gegen den Schwarz-Schill-Senat hat erstmals verschiedene Gruppen zusammen auf die Straße gebracht."Ich finde es toll, dass so viele Menschen aus verschiedenen Bereichen demonstrieren. Das zeigt, dass der Senat Politik gegen die Mehrheit macht," sagt Pfleger Marco von den Alsterdorfer Anstalten für Behindertenbetreuung, "Unsere Einrichtung ist von den Sparplänen des Senats betroffen – schlimm für die Behinderten. Deshalb bin ich hier".10.000 Demonstranten zogen durch die Hamburger Innenstadt. Aufgerufen hatte die Gewerkschaft ver.di unter dem Motto: "Für ein soziales Hamburg".

Den Marsch führen ver.di-Gewerkschafter an, die höhere Löhne forderten. "Von den letzten Lohnerhöhungen ist netto nichts übriggeblieben", meint Kraftfahrer Bernd.

Viele Schüler mit selbstgemalten Transparenten machen gegen die Sparpolitik des Senats Front: "Bei uns werden die Klassen immer größer, weil gespart wird", berichtet Lara aus Altona.

Aber die Einsparungen sind nicht der einzige Grund, warum sie demonstriert: "Was Schill hier in puncto Innere Sicherheit und Ausländerpolitik abzieht, ist eine Katastrophe. Für Polizeieinsätze ist offensichtlich genug Geld da."

Die Demonstration ist der vorläufige Höhepunkt einer Kette von Protesten, die mit der Räumung des Bauwagenplatzes Bambule begonnen hatten.

Mehrere Proteste gegen die Räumung wurden von der Polizei brutal angegriffen. Daraufhin lud der DGB die Bambule-Demonstranten offiziell zu seiner Demonstration ein.

"Ein guter Schritt vom DGB", sagt Martin, der bei den Bambule-Protesten der vergangenen Wochen dabei war, "In Hamburg gibt es eine große sozialpolitische Opposition. Wir sollten uns nicht spalten lassen."

Die Gewerkschaft der Polizei, GdP, hatte ihre Teilnahme kurzfristig abgesagt, weil sie nicht mit "Chaoten" zusammen auf die Straße gehen wolle. Ein Schritt, der bei Kollegen auf Unverständnis stößt: "Man muss ja nicht über jeden Stock, den die Presse hinhält, rüberspringen. Ist doch klar, dass sie die gesamte Demonstration diffamieren wollen", meint Gerti von der GEW.Stefan, Berlin

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