Einleitung

Es gibt den
weitverbreiteten Glauben, der Marxismus sei schwierig. Dieser Glaube
wird gehegt und gepflegt von den Feinden des Sozialismus
einschließlich Helmut Kohl, der es, wie er selbst sagte,
niemals geschafft hat, mehr als die erste Seite von Marx‘ Buch "Das
Kapital" zu lesen.

Dieser Glaube wird ebenso
gestärkt von einer besonderen Sorte von Intellektuellen und
Akademikern, die sich selbst gern als "Marxisten"
bezeichnen. Sie geben aber nur unverständliche Fremdwörter
und verschachtelte Sätze von sich, um den Eindruck zu erwecken,
sie wüßten mehr als alle anderen.

Kein Wunder, daß
viele Sozialisten, die 40 Stunden in der Woche in den Fabriken,
Bergwerken oder Büros arbeiten, von sich selbst glauben, sie
hätten weder die Zeit noch die Möglichkeit, den Marxismus
zu verstehen.

Tatsächlich sind die
grundlegenden Ideen des Marxismus erstaunlich einfach. Sie erklären
die Gesellschaft, in der wir leben, und das kann keine andere
Gesellschaftstheorie.

Sie erklären, warum
die Welt von Krisen geschüttelt wird; warum trotz größten
wirtschaftlichen Reichtums die Mehrheit der Bevölkerung unter
Mangel leidet; warum es Staatsstreiche und Militärdiktaturen
gibt; sie erklären, warum phantastische technische Erfindungen
Millionen Menschen in die Arbeitslosigkeit treiben können; warum
"Demokratien" Folterregimes unterstützen und
"sozialistische" Länder andere Völker mit
Atomwaffen bedrohen.

Natürlich ist es nicht
leicht, heute einen Text von Marx zu lesen, den dieser vor über
100 Jahren geschrieben hat. Er benutzte die Sprache seiner Zeit und
schrieb über Personen und Ereignisse, die damals jeder kannte.

Wer weiß heute schon
etwas über den "18. Brumaire" oder einen "Louis
Bonaparte"? Wer ohne Vorkenntnisse über die damalige Zeit
einfach die gleichnamige Schrift von Marx über den "18.
Brumaire des Louis Bonaparte" lesen will, der mag rasch zu dem
Schluß kommen, daß der Marxismus doch etwas
Unverständliches oder Altmodisches ist, das mit der heutigen
Zeit nicht viel zu tun hat.

Daraus bezieht diese
Broschüre ihre Rechtfertigung. Sie soll eine Einführung in
die Ideen des Marxismus geben, die es dann viel leichter macht, zu
verstehen, worum es Marx ging oder wie der Marxismus von großen
Denkern wie Engels, Lenin, Trotzki oder Rosa Luxemburg
weiterentwickelt wurde.

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